„Beim Mentoring geht es darum, die eigene Weisheit mit anderen zu teilen ... ein Geben und Nehmen, von dem beide Seiten profitieren.“

(Sokrates, 469-399 v. Chr.)

Hintergründe

Die Praxis des Mentorings hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Der Begriff "Mentor" ist auf die gleichnamige griechische Sagengestalt zurückzuführen. Mentor war ein enger Freund von Odysseus und stand seinem Sohn Telemachos während der langen Irrfahrt von Odysseus (565-560 v. Chr.) mit Rat und Tat zur Seite. Er ermutigte Telemachos und half ihm dabei, seinen eigenen Weg zu finden. Aufgrund seines Vorgehens und Verhaltens gilt Mentor als Namensgeber für Mentoren und Mentorinnen. Die Person, die begleitet wird, wird als Mentee bezeichnet. In den frühen Jahren konzentrierte sich Mentoring hauptsächlich darauf, junge Menschen von älteren, erfahrenen und wohlwollenden Beratern zu unterstützen. Einer der frühesten und bekanntesten Mentoren war Sokrates, der für seinen Schüler Platon nicht nur ein Lehrer, sondern auch ein geistiges Vorbild war und sich intensiv und individuell mit Platons persönlicher Entwicklung befasste.

 

Was ist Mentoring?

Mentoring beschreibt einen individuellen Entwicklungsprozess, bei dem eine weniger erfahrene Person (Mentee) über einen längeren Zeitraum von einer erfahrenen Person (Mentorin, Mentor) begleitet wird. Dies geschieht in einem Tandem, in dem beide Parteien sich gegenseitig fördern. Zu Beginn werden gemeinsam Ziele definiert, die im Rahmen des Mentoring-Prozesses aktiv bearbeitet werden. Mentoring dient als Instrument zur systematischen und personalisierten Personalentwicklung.

Im Mentoring wird eine intensive Form der Förderung für Mentees und Mentorinnen geboten. Die Beteiligten setzen sich in einer vertrauensvollen und hierarchiefreien Tandem-Beziehung intensiv mit den individuellen Fragestellungen der Mentees auseinander. Das Mentoring findet langfristig für einen vorab festgelegten Zeitraum statt und erfolgt vor allem während der Arbeit (on-the-job). Der kreative Austausch, das eigenständige Ausprobieren und die Selbstreflexion der eigenen Vorgehensweisen und Fähigkeiten führen zu einer win-win-win-Situation für Mentees, Mentorinnen und die Organisation.

Mentees profitieren von den Erfahrungen und dem Netzwerk der Mentorinnen, während die Mentorinnen ihre Selbstreflexions-, Beratungs- und Feedbackkompetenzen erweitern. Insgesamt ist Mentoring aufgrund des informellen Lernens durch die Reflexion von Erfahrungen ein besonders nachhaltiges und effektives Instrument zur Personalentwicklung.

 

Auswirkungen von Mentoring

Mentoring hat vielfältige Ziele und Nutzen. Es ist vorteilhaft für alle Beteiligten und trägt zur Weiterentwicklung der Organisation bei. Ein Hauptziel des Mentorings besteht darin, einen individuellen und gegenseitig fördernden Entwicklungsprozess für Mentees und Mentor*innen zu schaffen, der die Vernetzung, Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb der Organisation fördert. Im Rahmen des Mentorings konzentrieren sich die Teilnehmer darauf, die individuellen Potenziale der Mentees zu stärken und auszubauen. Dabei werden die Bedürfnisse und Anliegen der Mentees berücksichtigt.

Neben dem Austausch von Erfahrungen und Wissen werden verschiedene Kompetenzen der Beteiligten gestärkt oder entwickelt. Beispielsweise kann das Mentoring die Beratungskompetenz von Mentor*innen verbessern, wenn es darum geht, individuelle Strategien für berufliche Entwicklungsperspektiven zu erarbeiten. Gleichzeitig fördert das Mentoring die Handlungskompetenz der Mentees. Im Mentoring steht jedoch nicht primär das fachliche Wissen im Vordergrund. Die Mentorinnen und Mentoren vermitteln vielmehr ihr implizites Wissen, ihre Einstellungen, Hintergrundinformationen, organisatorisches und organisationsbezogenes Wissen sowie Methodenansätze oder nützliche Tipps und Tricks.

Durch den "Blick über den eigenen Tellerrand" lernen Mentees, wie andere Personen und Fachbereiche mit verschiedenen Herausforderungen umgehen, und können dadurch ihre eigene Perspektive und Handlungskompetenz erweitern. Mentees und Mentorinnen teilen ihr implizites und explizites Wissen sowie ihre Erfahrungen und tauschen sich auf der Basis von Werten aus. Das Mentoring kann zu einer Erweiterung oder Änderung des Denkens und Handelns führen. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Mentee und Mentorin spielt dabei eine entscheidende Rolle. Im Mentoring erfahren die Teilnehmer eine echte und gegenseitige Wertschätzung.


Welche Ziele verfolgen wir mit MentorMe?

Unser Programm verfolgt zwei Kernziele:

  • Aufbau von Kompetenzen: Wir wollen nicht nur die Mentees, sondern auch die Mentorinnen und Mentoren stärken.
  • Gemeinsame Verantwortung stärken: Wir stärken unsere gemeinsame Verantwortung für die Entwicklung von Kolleginnen und Kollegen, gestalten interdisziplinäre Netzwerke und richten das städtische mindsets weiter an den gegenseitigen Wissenstransfer aus.

 

Wie ist MentorMe aufgebaut?

Das Programm dauert ein Jahr und besteht aus drei Komponenten:

  1. Dem Mentoring
  2. Einer Schulung (optional) zum Thema „Wirkung auf andere – sich selbst überzeugend darstellen“
  3. Einer Schulung (optional) zum Thema „Rhetorik“

Darüber hinaus startet das Programm mit einer Auftaktveranstaltung, bei der spannende Impulsvorträge rundum Themen der Personalentwicklung die Teilnehmende auf ihre spannende Reise schicken. Bei einer Halbzeitveranstaltung ziehen wir mit gemeinsam mit der Gruppe ein Zwischenfazit. Und am Ende schließt das Programm mit einer Abschlussveranstaltung ab.

 

Wer kann an MentorMe teilnehmen?

Einfach alle Beschäftigten der Stadt Solingen! Unser Programm schließt niemanden aus. Alle Kolleginnen und Kollegen der Stadt Solingen sind wichtig. Alle verdienen es gefördert zu werden.

 

Wichtige Daten

Bewerbungsende: 23.08.2023

Auftaktveranstaltung des Programms: 07.09.2023 von 10 bis 12 Uhr in Präsenz
Abschlussveranstaltung des Programms: 21.08.2024 von 10 bis 12 Uhr in Präsenz

 

Zur Teilnahme am Programm

Sie sind bei der Stadt Solingen beschäftigt und möchten sich für MentorMe bewerben? Wir freuen uns! Nutzen Sie dafür gerne den Bewerbungsbogen (im WIR.Portal oder bei Ihrer Führungskraft).

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